A5: Christian Schubert

Was motiviert mich?

Dass viele von Euch bei der Arbeit unseres Kreisvorstandes Verbesserungspotenzial sehen, ist kein Geheimnis. Daher ist es dringend notwendig, dass wir die Aufgaben mit Motivation und Engagement angehen. Meine Motivation für Politik wurde spätestens durch die Wahl von Donald Trump im Jahr 2016 geweckt. Das bewusste Untergraben von Vertrauen in die Demokratie, das Ignorieren von Fakten, die Aggressivität des Umgangstones im politischen Raum - all das nimmt weiterhin zu. Es braucht Leidenschaft und Engagement für die Demokratie, um sich dem entgegenzustellen.

Als Erftstädter hat mich ebenfalls die Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 tief geprägt. Sie hat gezeigt, dass bei allen Diskussionen wie teuer Klimaschutz sein darf, kein Klimaschutz die teuerste Variante ist. Es ist kein Problem, was nur andere Staaten angeht, sondern es betrifft uns und unseren Wohlstand ganz konkret. Unser Zeitfenster, um Kipppunkte zu verhindern, ist klein. Wir sehen an den Diskussionen in Berlin immer deutlicher: Konkreten Klimaschutz gibt es nur mit uns Grünen. Doch dafür muss unsere Partei stark bleiben. Das schafft sie, indem wir inhaltlich in den verschiedenen Politikfeldern Antworten geben, präsent sind und wir uns strukturell weiterentwickeln.

Konkret für unseren Kreisverband ist das mein Angebot:

1. Unterstützung unserer Landtagsabgeordneten

Seit der Landtagswahl 2022 haben wir mit Anja von Marenholtz und Antje Grothus zwei Abgeordnete im Landtag. Anja ist als Landesschatzmeisterin zudem Mitglied des Landesvorstandes NRW. Wir müssen in einem engen Austausch bleiben, beide aus dem Rhein-Erft-Kreis heraus unterstützen und deutlich machen, dass sie in Entscheidungsprozesse eingebunden werden müssen. Wie beispielsweise Antje bei Fragen zum Strukturwandel aktuell eingebunden wird, ist nicht zufriedenstellend. Darüber werden wir sprechen.

2. Vernetzung zwischen den Kreisverbänden, Kommunikation zum Land und Bund

Die Kandidatur zur Europawahl von Manuel und Fragen des Strukturwandels machen deutlich, wie sinnvoll es ist, dass wir uns eng mit den Kreisverbänden aus Düren und Euskirchen absprechen, um unserer Stimme im Bezirksverband mehr Gewicht zu verleihen. Doch nicht nur zwischen den Kreisverbänden horizontal, sondern auch vertikal zur Landesund Bundesebene müssen wir uns besser vernetzen. Wir sind nun in Landes- uns Bundesregierung und wir Kommunalpolitiker:innen vor Ort sind oftmals abhängig von Entscheidungen aus Düsseldorf oder Berlin. Aktuell ist die Kommunikation darüber nicht ideal. Wir wollen Kommunikationswege zu unseren Entscheidungsträger:innen schaffen, um Belange von vor Ort besser zu klären.

3. Wertschätzung / Austausch im Kreisverband

Der Umgangston im Kreisverband war oftmals nicht zielführend. Mein Grundwert in der Kommunikation ist dabei immer Wertschätzung. Wertschätzung für den Einsatz aller Mitglieder für Grüne Politik und ehrenamtlicher Kommunalpolitik. Dieser Grundwert soll unseren Austausch prägen. Diesen Austausch zwischen Ortsverbänden und Kreisverband wollen wir stärken. Schnellere Kommunikationsplattformen sind dabei denkbar. Auch beim Kreisparteirat sollten wir uns immer die Zeit nehmen, um den Ortsverbänden zuzuhören, was sie aktuell beschäftigt. In unserer Mitgliedschaft gibt es so viel Expertise. Anträge oder Initiativen in einem OV können interessant für die Arbeit eines anderen OVs sein. Diesen Austausch von Ideen und Erfahrungen wollen wir stärken. Dabei wollen wir Jung und Alt, Nord- und Südkreis einbeziehen.

4. Stärkung der inhaltlichen Arbeit

Wir sollten inhaltlich wieder aktiver werden, ohne Parallelstrukturen zur Kreistagsfraktion zu entwickeln. Eine Möglichkeit ist, über inhaltliche Aktiventreffen in Zusammenarbeit mit den Ortsverbänden und der Kreistagsfraktion Interesse an kreisweiten Themen zu wecken.

5. Kernthemen Strukturwandel und Mobilitätswende

Als Kernthemen sollten wir Antworten auf die Fragen von Strukturwandel und Mobilität geben und ausarbeiten. Es muss uns gelingen einen sozial abgesicherten Wandel unserer Region zu einer zukunftsorientierten, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsregion hinzubekommen. Die Zeit drängt. Fragen, wie wir neue Arbeitsplätze schaffen, wie wir massiv Erneuerbare ausbauen und was mit den Tagebauen passiert, müssen wir schnell beantworten.

Über neue Mobilitätsformen müssen wir Lösungen aufzeigen, wie Alternativen zum privaten PKW aussehen können. In unserem Flächenkreis werden wir allerdings nicht vollständig auf PKW verzichten können. Umso mehr müssen wir Alternative Strukturen wie Bahninfrastruktur, Stadtbahnen, On-Demand-Verkehr, Schnellbuslinien, Kleinbusse, Car-Sharing, Leihfahrräder, etc. ausweiten. Hier sind wir auf einem guten Weg, müssen Systeme allerdings möglichst kreisweit anbieten.

6. Vernetzter Wahlkampf

Als ehrenamtlicher Wahlkampfleiter von Simone Spicale zur letzten Landtagswahl habe ich deutlich gespürt, dass beim Vernetzen unserer Wahlkämpfe noch viel Luft nach oben ist. Viele Ortsverbänden haben klasse Aktionen etabliert und Erfahrungen gesammelt. Diese sollten wir miteinander teilen und uns gegenseitig inspirieren. Bei mehreren Direktkandidierenden müssen wir die Wahlkämpfe besser miteinander abstimmen, um gemeinsame Veranstaltungen, Auftritte und Aktionen hinzubekommen. So können wir auch gemeinsame Positionen abstimmen, die wir im Wahlkampf setzen. Der Kreisvorstand muss dabei eine aktivere Rolle spielen, um die Kandidierenden zu unterstützen.

7. Förderung von Mitgliedern

Als gewachsene Partei sind wir immer öfter in der Situation, dass wir mit Erfolgschancen Verwaltungspersonal vorschlagen können. Auch unsere Kandidierenden bei Wahlen – unter anderem für das Bürgermeisteramt - stehen in einer größeren Öffentlichkeit. Doch schon bei der Erstellung von Parteilisten für die Kommunalwahl sehen wir, dass wir vor dem Problem stehen, genügend Aktive dafür zu motivieren. Dafür müssen wir gezielt Personen ansprechen und aktive Mitglieder fördern. Auf Landes- und Bundesebene findet über die Arbeitsgemeinschaften viel inhaltlicher Austausch statt. Um dort präsenter zu sein, wollen wir Mitgliedern diese Optionen zum Engagement aufzeigen und dieses gezielt unterstützen.

Das bringe ich mit:

Als Vorsitzender des OV Erftstadt, Fraktionsgeschäftsführer, Bundesdelegierter, kommunales Ausschussmitglied, Mitglied der Erweiterten Kreistagsfraktion und Wahlkampfleiter habe ich Erfahrungen in unterschiedlichsten Bereichen gesammelt. Da das Aufgabenportfolio des Kreisvorstandes so umfangreich ist, helfen diese Erfahrungen ungemein. Diese Erfahrungen würde ich gerne als Euer Kreisvorsitzender einbringen, um mit Euch gemeinsam unseren Kreisverband weiterzuentwickeln.